Folgt man dem Dreieberpfad einige Tagesreisen nordöstlich von Phandalin, stößt man auf die Überreste eines alten Dorfes. Verfallene Hütten, eingestürzte Dächer und von Unkraut überwucherte Wege lassen nur noch erahnen, dass Conyberry einst ein lebendiger Ort war. Der Wind pfeift durch die leeren Straßen und trägt das leise Knarren alter Holzbalken mit sich – als würden die Ruinen von längst vergangenen Tagen erzählen.

Vor vielen Jahren war Conyberry eine bescheidene, aber florierende Siedlung, in der Händler und Reisende Rast machten, bevor sie weiter nach Dreiberg oder in den Süden zogen. Doch dann kamen die Orks. Eine marodierende Horde aus den Bergen brannte das Dorf nieder, vertrieb die Bewohner und ließ nichts als Asche und verfallene Mauern zurück. Seitdem hat sich niemand mehr dauerhaft hier niedergelassen.

Heute ist Conyberry nur noch ein gespenstischer Ort, ein Zwischenstopp für mutige Abenteurer, die auf der Suche nach einer alten Wahrsagerin sind: der berüchtigten Agatha, der Todesfee. Tief im Wald, nicht weit von den Ruinen, soll sie in einer von Nebel umhüllten Lichtung hausen. Man sagt, sie kennt Antworten auf Fragen, die niemand sonst zu beantworten vermag – doch man sollte sie mit Respekt ansprechen, denn ihr Zorn ist ebenso furchteinflößend wie ihr Wissen wertvoll.

Ob Conyberry eines Tages wieder aufgebaut wird, ist ungewiss. Doch solange die Geschichten über Agatha weiter erzählt werden, wird dieser Ort nicht ganz vergessen sein.